Die Passatzirkulation - Wie Tropenwinde entstehen
Stell dir vor, die Sonne heizt am Äquator die Erde wie einen riesigen Ofen auf. Genau das passiert in den Tropen, wo die Sonne im Zenit steht und ständig warme Luft aufsteigen lässt.
Diese aufsteigende warme Luft kühlt sich in der Höhe ab, wodurch Wasserdampf kondensiert und Wolken entstehen. Das Ergebnis kennst du vielleicht aus Dokumentationen: die heftigen Zenitalregen am Äquator, die für das feuchte Tropenklima sorgen.
Am Boden entsteht dadurch die äquatoriale Tiefdruckrinne, auch ITC (innertropische Konvergenzzone) genannt. Die abgekühlte Luft strömt in der Höhe als Antipassat nach Norden und Süden ab - wie Wasser, das seitlich aus einem überfüllten Glas läuft.
Bei etwa 23,5° Nord und Süd ist die Luft so stark abgekühlt, dass sie wieder absinkt. Hier entsteht der subtropische Hochdruckgürtel - eine Zone, wo absinkende Luft die Wolken auflöst und für trockenes Wetter sorgt. Die Luft fließt dann als Passatwind zurück zum Äquator, wird aber durch die Corioliskraft abgelenkt: auf der Nordhalbkugel nach rechts (NO-Passat), auf der Südhalbkugel nach links (SO-Passat).
Merktipp: Die Passatzirkulation funktioniert wie ein gigantischer Kreislauf - warme Luft steigt am Äquator auf, kühlt ab, sinkt bei 30° wieder ab und kehrt als Wind zum Äquator zurück!