Das antike Palästina und die Entstehung des Judentums
Stell dir vor, du müsstest deine Heimat verlassen und jahrhundertelang in fremden Ländern leben - genau das passierte den Juden mehrmals in ihrer Geschichte. Nach biblischer Überlieferung gründeten David und Salomon um 1000 v. Chr. ein vereinigtes jüdisches Großreich, das aber nach Salomons Tod in Nord- und Südreich zerfiel.
Der entscheidende Wendepunkt kam 586 v. Chr.: Die Babylonier eroberten Jerusalem und führten die jüdische Oberschicht ins Exil. Dort entwickelten sie strenge religiöse Gesetze, um ihre Identität zu bewahren - viele wichtige Bibeltexte entstanden in dieser Zeit.
Noch dramatischer wurde es unter römischer Herrschaft. Die Juden waren durch ihren Monotheismus, ihr Bilderverbot und ihre Speisevorschriften ein Fremdkörper im Römischen Reich. Nach dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand 132−135n.Chr. zerstörten die Römer Jerusalem komplett und bauten einen Jupiter-Tempel an der Stelle des jüdischen Tempels.
Wichtig für die Klausur: Die Diaspora (Zerstreuung der Juden) begann hier - sie half den Juden jahrhundertelang, ihre Kultur und Religion in aller Welt zu bewahren, auch ohne eigenen Staat.