Die Ständekämpfe und das politische System Roms
Stell dir vor, du lebst in einem Staat, wo deine Geburt darüber entscheidet, welche Rechte du hast. Genau so war es im frühen Rom: Die Plebejer (das einfache Volk) hatten deutlich weniger Rechte als die Patrizier (der Adel) und kämpften jahrhundertelang dagegen an.
Die Plebejer entwickelten eine geniale Strategie: Sie zogen sich drei Mal aus Rom zurück und legten damit das gesamte öffentliche Leben lahm. Ohne sie konnten die Patrizier weder die Stadt verteidigen noch regieren. Diese Auszüge führten zu wichtigen Reformen: Zunächst wurde das Amt der Volkstribunen geschaffen, dann das Zwölftafelgesetz eingeführt (die ersten schriftlichen Gesetze) und schließlich die Lex Hortensia, die den Plebejern juristische Gleichberechtigung brachte.
Das politische System der römischen Republik bestand aus drei Hauptteilen: dem Volk (das in verschiedenen Versammlungen abstimmte), den Magistraten (den Beamten) und dem Senat (der mächtigsten Institution). Obwohl es theoretisch demokratisch aussah, hatten in der Praxis die Reichen und Adeligen die meiste Macht.
Merktipp: Die römische "Demokratie" war nur für freie, männliche Bürger - Frauen und Sklaven waren komplett ausgeschlossen!