Die Märzrevolution 1848: Ursachen, Verlauf und Folgen
Die Revolution entstand aus tiefgreifender Unzufriedenheit verschiedener Bevölkerungsgruppen. Bauern wollten feudale Strukturen beseitigen, während das liberale Bürgertum nach politischer Mitbestimmung und nationaler Selbstbestimmung strebte. Auch die wirtschaftliche Not (Pauperismus) und die erfolgreiche Februarrevolution in Frankreich trieben die Menschen auf die Straßen.
Die Märzforderungen, in Baden veröffentlicht, verlangten grundlegende Freiheiten: Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Aufhebung der Karlsbader Beschlüsse sowie Schwurgerichte. In Berlin kam es zu Barrikadenkämpfen zwischen Revolutionären und dem preußischen Militär, woraufhin König Friedrich Wilhelm IV. nachgab. In Wien wurde Fürst Metternich gestürzt.
Am 18. Mai 1848 trat die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen – überwiegend mit Akademikern besetzt, weshalb sie auch als "Professorenparlament" bezeichnet wurde. Sie arbeitete an einer Verfassung für ganz Deutschland und diskutierte kontrovers über die "Großdeutsche" (mit Österreich) versus "Kleindeutsche" (ohne Österreich) Lösung sowie über die Frage des Staatsoberhaupts.
Merke: Die Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849 sah eine konstitutionelle Monarchie vor, garantierte Grundrechte und schuf ein Wahlrecht für alle Männer ab 25 Jahren – revolutionäre Ideen für diese Zeit!
Das Scheitern der Revolution hatte mehrere Gründe: Die Nationalversammlung war machtlos ohne eigene Truppen, die Erarbeitung der Verfassung dauerte zu lange, und die alten Mächte (besonders Preußen und Österreich) konnten sich erholen. Als Friedrich Wilhelm IV. die ihm angebotene Kaiserkrone ablehnte, war die Revolution praktisch gescheitert. Das verbliebene "Rumpfparlament" wurde im Juni 1849 gewaltsam aufgelöst.
Trotz des Scheiterns brachte die Revolution wichtige Errungenschaften: die Bauernbefreiung, das Ende des Absolutismus, die Einführung eines liberalen Rechtswesens und die Anerkennung staatsbürgerlicher Gleichheit. Die Revolution von 1848 legte damit den Grundstein für die weitere demokratische Entwicklung Deutschlands.