Der Versailler Vertrag - ein "Schandenvertrag"?
Der Versailler Vertrag von 1919 sollte Deutschland dauerhaft schwächen. Die Siegermächte verfolgten unterschiedliche Ziele: Frankreich wollte Deutschland schwächen, die USA kollektive Friedenssicherung, Großbritannien eine "Balance of Power".
Territoriale Verluste trafen Deutschland hart: Rückgabe Elsass-Lothringens an Frankreich, Verlust aller Kolonien, Vereinigungsverbot mit Österreich. Insgesamt verlor Deutschland ca. 13% seines Staatsgebiets und 10% der Bevölkerung.
Die militärischen Beschränkungen waren drastisch: nur 100.000 Mann Berufsheer, 15.000 Mann Marine, Verbot der Wehrpflicht. Der berüchtigte "Kriegsschuldartikel" 231 wies Deutschland die alleinige Kriegsschuld zu.
Reparationsforderungen in Höhe von 269 Milliarden Goldmark sollten in 42 Jahresraten gezahlt werden. Die Empörung in Deutschland war einhellig - der Vertrag wurde als "Schandvertrag" und "Gewaltfrieden" abgelehnt.
Fatale Folgen: Der Versailler Vertrag wurde von rechten Kräften instrumentalisiert, um gegen die Weimarer Republik zu hetzen und die Dolchstoßlegende zu verbreiten.