Der berühmte Gang nach Canossa und das Ende
Verzweifelt machte sich Heinrich IV. im eiskalten Winter 1077 auf den Weg nach Canossa in Italien, wo sich der Papst verschanzt hatte. Drei Tage lang wartete der deutsche König vor der Burg, bis ihm schließlich vergeben wurde - dieses demütigende Ereignis ging als "Gang nach Canossa" in die Geschichtsbücher ein.
Doch der Frieden hielt nicht lange. Beide Seiten feuerten weiter aufeinander: Der Papst bannte Heinrich erneut, Heinrich wählte einen Gegenpapst (Clemens III.), und der echte Papst setzte mehrere Gegenkaiser ein. Das Chaos war perfekt.
Erst 1122, nach 50 Jahren Dauerstreit, brachte das Wormser Konkordat endlich Frieden. Der geniale Kompromiss teilte die Macht auf: Der Papst übergibt den Bischöfen Stab und Ring (geistliche Macht), der König gibt Zepter und Schwert (weltliche Macht). Beide haben nun Mitspracherecht, aber die Kirche führt die Wahlen durch.
Merke dir: Das Wormser Konkordat war der erste große Kompromiss zwischen weltlicher und geistlicher Macht in Europa und prägte die Politik für Jahrhunderte.