Deutsche Kolonien und Expansion
Deutschland erwarb Kolonien in Afrika und im Pazifik: Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika (heutige Tansania, Burundi, Ruanda), Deutsch-Südwestafrika (Namibia) sowie Marianen, Karolinen- und Samoainseln. Ab 1898 kam Kiautschou in China hinzu.
Der Lüderitz-Betrug von 1884 zeigt die skrupellosen Methoden: Der deutsche Kaufmann Adolf Lüderitz erwarb Land, indem er einen Häuptling über die Länge deutscher Meilen (ca. 7,5 km) gegenüber englischen Meilen täuschte. Bismarck stellte diese Gebiete unter deutschen "Schutz".
Ab 1890 wurden nur noch "Nischen besetzt", die von europäischen Rivalen übrig gelassen wurden. Die deutschen Kolonien blieben Protektorate mit nicht-deutschen Untertanen - eine rechtlich schwierige Konstruktion.
Spätstarter: Deutschland kam spät ins Kolonialgeschäft und musste sich mit den Resten begnügen - das erklärt die besondere Aggressivität der deutschen Kolonialpolitik.