Der Mauerfall - Wie alles begann
Eine Pressekonferenz veränderte Deutschland für immer. Am 9. November 1989 informierte SED-Chef Günther Schabowski in einer Pressekonferenz über neue Reiseregelungen für DDR-Bürger. Er verkündete: "Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden."
Die Grenzkontrolleure waren völlig überrascht von dieser Nachricht. Niemand hatte sie vorgewarnt oder instruiert. Tausende DDR-Bürger stürmten daraufhin ohne Passkontrolle in den Westen - die Mauer war praktisch gefallen.
Die Berliner Mauer (1961-1989) war ursprünglich errichtet worden, um DDR-Bürger an der Flucht nach Westdeutschland zu hindern. Etwa 2,5 Millionen Menschen hatten bereits vor dem Mauerbau die DDR verlassen.
Wusstest du schon? Das Jahr 1989 wird als "Jahr der Wende" bezeichnet, weil es die deutsche Geschichte grundlegend veränderte.
Der Weg zur friedlichen Revolution
Die Ereignisse von 1989 entstanden nicht über Nacht. Mehrere Faktoren führten zu diesem historischen Moment:
- 11. September 1989: Ungarn öffnete seine Grenze zu Österreich für DDR-Bürger
- 9. Oktober 1989: Die entscheidende Leipziger Montagsdemonstration fand statt
- 4. November 1989: Die größte Demonstration in Berlin mit der Forderung nach Reisefreiheit
Unter dem Druck der Bürger musste die SED-Regierung immer weiter zurückweichen. Am 7. November trat die DDR-Regierung zurück, was schließlich zur verhängnisvollen Pressekonferenz vom 9. November führte.
Warum war es eine friedliche Revolution?
Diese Revolution war einzigartig, weil sie komplett gewaltfrei verlief. Es gab keine echten Anführer - die Unzufriedenheit der Menschen über 40 Jahre Diktatur und wirtschaftliche Rückständigkeit hatte sich über Jahre aufgestaut. Die Reformen in der Sowjetunion unter Gorbatschow und die mangelnde Reformbereitschaft der SED verstärkten den Druck zusätzlich.
Das Ergebnis war die Wiedervereinigung Deutschlands und die Übernahme des westdeutschen Systems in Politik, Wirtschaft und Menschenrechten.