Napoleon Bonaparte - Vom General zum Kaiser
Napoleon wurde 1769 auf Korsika geboren und machte eine unglaubliche Karriere. Mit nur 24 Jahren wurde er bereits General und führte erfolgreiche Feldzüge in Italien. Seine politische Macht wuchs rasant - 1799 wurde er erster Konsul und übernahm die Kontrolle über Frankreich.
Als Konsul brachte Napoleon wichtige Reformen ins Land. Er verbesserte die Wirtschaft, baute das Verkehrsnetz aus und beendete die chaotischen Machtkämpfe der Revolution. 1804 krönte er sich selbst zum Kaiser der Franzosen und führte den berühmten Code Civil ein - ein Gesetzbuch, das Freiheit, Gleichheit und den Schutz des Privateigentums garantierte.
Seine militärischen Erfolge waren beeindruckend. 1805 gewann er die Schlacht bei Austerlitz und 1806 gründete er den Rheinbund. Doch sein Glück wendete sich: 1812 scheiterte der Russlandfeldzug katastrophal, 1813 verlor er die Völkerschlacht bei Leipzig und 1815 wurde er endgültig auf die Insel St. Helena verbannt, wo er 1821 starb.
Wusstest du schon? Der Code Civil gilt als einer der einflussreichsten Gesetzestexte der Welt und beeinflusst bis heute viele Rechtssysteme!
Die Kontinentalsperre - Napoleons Wirtschaftskrieg
Napoleon hatte einen cleveren Plan: Er wollte England wirtschaftlich aushungern und dessen Vormachtstellung zur See brechen. Dafür verhängte er die Kontinentalsperre - kein europäisches Land durfte mehr mit England Handel treiben. Er besetzte sogar Holland und die deutsche Nordseeküste, um diese Blockade durchzusetzen.
Doch der Plan ging nicht auf. Viele Länder hielten sich heimlich nicht an die Sperre, weil sie selbst wirtschaftlich litten. England fand neue Handelspartner und überstand die Krise. Die Kontinentalsperre scheiterte komplett und schwächte am Ende eher Napoleons eigene Verbündete.
Merke dir: Wirtschaftskriege sind oft wie ein Bumerang - sie treffen beide Seiten!
Der Russlandfeldzug - Napoleons größter Fehler
1812 wagte Napoleon seinen verhängnisvollsten Feldzug. Mit einer riesigen Armee von 600.000 Soldaten marschierte er nach Russland, weil sich der russische Zar gegen die Kontinentalsperre gewehrt hatte. Doch die Russen kämpften schlau: Sie zogen sich zurück und vermieden große Schlachten.
Stattdessen wendeten sie die "Taktik der verbrannten Erde" an - sie zerstörten alles, was den französischen Truppen hätte nützen können. Kein Essen, keine Vorräte, keine Unterkünfte. Die russische Armee griff immer wieder aus dem Hinterhalt an und machte den Franzosen das Leben zur Hölle.
Das Ergebnis war eine Katastrophe: Von 600.000 Soldaten kehrten nur etwa 30.000 zurück! Diese Niederlage löste die Befreiungskriege aus und weckte in ganz Europa ein neues Nationalbewusstsein gegen Napoleon.
Wichtig: Dieser Feldzug war der Wendepunkt - danach ging es mit Napoleons Macht nur noch bergab!
Die Völkerschlacht bei Leipzig - Das Ende einer Ära
1813 kam es zur entscheidenden Völkerschlacht bei Leipzig, die vier Tage dauerte und etwa 100.000 Tote forderte. Napoleon, der fast ganz Europa beherrscht hatte, kämpfte gegen eine Allianz aus mehreren Nationen. Die Schlacht wurde von Fürst Schwarzenberg angeführt und bedeutete Napoleons endgültige Niederlage in Deutschland.
Für Sachsen hatte die Schlacht dramatische Folgen. Das Land wurde von österreichischen, preußischen und russischen Truppen besetzt. Der sächsische König geriet in preußische Kriegsgefangenschaft und verlor seine Macht.
Beim Wiener Kongress wurde Sachsens Schicksal besiegelt: Zwei Drittel des Staatsgebietes und die Hälfte der Bevölkerung gingen verloren. Die Landkarte Europas wurde komplett neu gezeichnet.
Übrigens: Diese Schlacht war eine der größten in der europäischen Geschichte - deshalb heißt sie auch "Völkerschlacht"!