Der Erste Weltkrieg und die entscheidenden Revolutionen
Der Erste Weltkrieg (1914-1917) wurde zum Todesstoß für das Zarenreich. Russlands Rückständigkeit wurde brutal deutlich - schlechte Industrie, mangelhafte Ausrüstung und Millionen von Kriegsopfern. Das Vertrauen in Zar Nikolaus II. schwand komplett.
Die Februarrevolution 1917 brachte den Durchbruch: Soldaten, die eigentlich Demonstranten niederschlagen sollten, stellten sich auf deren Seite. Zar Nikolaus II. musste abdanken - das Ende der jahrhundertealten Zarenherrschaft! Eine provisorische Regierung übernahm die Macht, konzentrierte sich aber hauptsächlich auf den Krieg.
Parallel entstanden die Petrograder Sowjets Arbeiter−,Bauern−undSoldatenra¨te, die die wirtschaftlichen Probleme lösen wollten. Lenin forderte die Machtübernahme durch die Sowjets und ein Ende des Krieges - ein radikaler Kurswechsel.
Die Oktoberrevolution war eigentlich ein Staatsstreich: Die Bolschewiki entmachteten gewaltsam die Übergangsregierung in Petrograd. Minister wurden festgenommen, die Sowjets ergriffen die politische Macht. Am 16. Juli 1918 folgte die Ermordung der gesamten Zarenfamilie.
Der Russische Bürgerkrieg (1917-1921) tobte zwischen der Weißen Armee (Konservative, Demokraten) und der Roten Armee (Bolschewiki). Die Rote Armee gewann, doch der Preis war hoch: 8 bis 10 Millionen Tote.
Merke dir: 1922 entstand die Sowjetunion - ein zentralistisch regierter Einparteienstaat unter bolschewistischer Führung.