Auswirkungen der Industrialisierung auf die Gesellschaft
Die Industrialisierung spaltete Europa in zwei Welten: das reiche Bürgertum (Bourgeoisie) mit Bildung und Kapital auf der einen Seite, das verarmte Proletariat (Arbeiterschaft) auf der anderen. Diese krasse soziale Ungleichheit wurde zur sozialen Frage: "Was muss passieren, um das Leben der Arbeiter zu verbessern?"
Die Antworten waren vielfältig. Manche Unternehmer wie Krupp bauten Arbeiterwohnungen und Schulen - allerdings hauptsächlich aus Angst vor Aufständen und um die Wahl der SPD zu verhindern. Die Arbeiter organisierten sich selbst in Gewerkschaften und der SPD, um ihre Rechte zu erkämpfen.
Bismarcks "Zuckerbrot und Peitsche" war besonders clever: Mit der Sozialgesetzgebung Kranken−,Unfall−,Rentenversicherung wollte er die Arbeiter für sich gewinnen, gleichzeitig verbot das Sozialistengesetz sozialdemokratische Vereine. Die Kirche forderte menschliche Behandlung, Karl Marx rief zur Revolution auf.
Am Ende standen sich Reform (schrittweise Veränderung) und Revolution (radikale Umwälzung) unversöhnlich gegenüber. Diese Spaltung prägte die deutsche Politik für Jahrzehnte.
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