Stunde Null und Potsdamer Abkommen
Am 8. Mai 1945 kapitulierte Deutschland bedingungslos - die "Stunde Null" hatte geschlagen. Die deutsche Bevölkerung war völlig traumatisiert: Millionen Tote, zerstörte Städte, zerrissene Familien und bittere Armut prägten das Land. Trümmerfrauen räumten die Städte auf, während Zigaretten als Währung dienten.
Deutschland existierte als Staat nicht mehr und wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt: amerikanisch, britisch, französisch und sowjetisch. Auch Berlin wurde in vier Sektoren geteilt - ein Arrangement, das später zum Brennpunkt des Kalten Krieges wurde.
Das Potsdamer Abkommen vom August 1945 legte die "vier D's" fest: Demokratisierung, Demilitarisierung, Denazifizierung und Dezentralisierung. Deutschland sollte komplett entmilitarisiert und von allen Nazi-Strukturen befreit werden. Gleichzeitig wollten die Siegermächte das Land wieder zu einem friedlichen, demokratischen Staat aufbauen.
Die Entnazifizierung verlief jedoch sehr unterschiedlich: Während die Westmächte oft zu nachsichtig waren und viele als harmlose "Mitläufer" einstuften, gingen die Sowjets konsequenter vor und besetzten wichtige Ämter gleich mit Kommunisten.
Merke dir: Die Stunde Null war nicht nur ein militärisches Ende, sondern der Beginn einer völligen gesellschaftlichen Neuordnung Deutschlands unter vier verschiedenen Besatzungsmächten.