APO und die 68er-Bewegung: Warum Studenten auf die Straße gingen
Stell dir vor, es gibt praktisch keine Opposition im Bundestag und die Presse gehört fast zur Hälfte einem einzigen Konzern – genau das war Ende der 60er Jahre Realität. Die außerparlamentarische Opposition (APO) entstand, weil sich viele Menschen politisch nicht mehr vertreten fühlten.
Rudi Dutschke wurde zum bekanntesten Gesicht der Bewegung. Die Studenten kritisierten vor allem die verkrusteten Universitätsstrukturen mit dem Slogan "unter den Talaren - Muff von 1000 Jahren". Sie forderten nicht nur Reformen im Bildungswesen, sondern auch eine ehrliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit.
Die 68er kämpften aber auch für gesellschaftliche Veränderungen: sexuelle Aufklärung, neue Lebensformen wie die Kommune I und gegen die Übermacht des Springer-Medienkonzerns. Gleichzeitig protestierten sie gegen den Vietnamkrieg und die 1968 beschlossenen Notstandsgesetze, in denen sie gefährliche Parallelen zur Weimarer Republik sahen.
Wichtig zu wissen: Die APO entstand hauptsächlich, weil es im Bundestag durch die große Koalition aus SPD und CDU praktisch keine Opposition gab.