Der erweiterte Sicherheitsbegriff
Sicherheit ist mehr als nur militärischer Schutz! Der erweiterte Sicherheitsbegriff umfasst vier wichtige Dimensionen, die zusammen ein umfassendes Verständnis von Sicherheit ermöglichen.
Die Raumdimension befasst sich mit der geografischen Größe, in der Sicherheit gewährleistet werden soll. Sie reicht vom nationalen Raum (eigener Staat) über regionale Verbünde (wie NATO, UNO) bis hin zur internationalen und globalen Ebene.
In der Sachdimension geht es um verschiedene Sicherheitsbereiche. Der klassische Begriff konzentriert sich auf militärische Sicherheit, während der erweiterte Begriff auch ökonomische, ökologische und humanitäre Aspekte einschließt. Umweltzerstörung und wirtschaftliche Verwundbarkeit werden zunehmend als Sicherheitsrisiken anerkannt.
Die Referenzdimension fragt, wessen Sicherheit geschützt werden soll. Beim klassischen Sicherheitsbegriff steht der Staat im Mittelpunkt. Der erweiterte Begriff berücksichtigt aber auch die Gesellschaft (friedliches Zusammenleben, Wohlstand) und das Individuum (Schutz vor Krankheiten und Armut).
💡 Wichtig zu wissen: Die Gefahrendimension unterscheidet zwischen direkter Bedrohung (wie im Kalten Krieg), Verwundbarkeit (Abhängigkeiten auf gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Ebene) und Risiko (keine unmittelbare Bedrohung, aber mögliche Gefahr). Diese Unterscheidung hilft, angemessene Sicherheitsstrategien zu entwickeln.
Die Souveränität (Eigenständigkeit, Selbstbestimmung) eines Staates bleibt ein zentraler Aspekt, wird aber im erweiterten Sicherheitsbegriff in einem komplexeren Zusammenhang betrachtet.