Der Vietnamkrieg - Von der Kolonie zum geteilten Land
Stell dir vor, dein Land wird über 60 Jahre von einem fremden Land kontrolliert - genau das passierte Vietnam unter französischer Herrschaft. Vietnam war seit 1887 Teil der französischen Kolonie "Indochine", bis eine starke Unabhängigkeitsbewegung alles veränderte.
Der Revolutionsführer Ho Chi Minh führte den Kampf gegen die Franzosen an und besiegte sie schließlich. Das Ergebnis? 1954 wurde das Land geteilt: Nordvietnam wurde kommunistisch, Südvietnam hingegen orientierte sich an den USA.
Diese Teilung war der Startschuss für einen der blutigsten Konflikte der Geschichte. Nordvietnam wurde von China und der Sowjetunion unterstützt, während Südvietnam unter dem autoritären Präsidenten Diem finanzielle und militärische Hilfe von den USA erhielt.
Wichtig zu wissen: Der Vietcong war eine Guerillabewegung, die Ho Chi Minh dabei half, Südvietnam zu erobern. Ab 1960 entstand daraus ein echter Bürgerkrieg.
Der Wendepunkt kam 1964 mit dem mysteriösen Angriff auf amerikanische Kriegsschiffe im Golf von Tonking - dieser Vorfall gab den USA den perfekten Grund, direkt in den Krieg einzugreifen. Von 1964 bis 1973 tobte ein grausamer Dschungelkrieg mit hohen Verlusten auf beiden Seiten.
Die unmenschliche Kriegsführung mit Massakern, Folterungen, Napalm und Agent Orange sorgte durch das hohe Medieninteresse für wachsenden Widerstand gegen den Krieg. 1973 zogen sich die USA zurück, doch 1974 griff Nordvietnam erneut an und siegte. Ganz Vietnam wurde zur "Sozialistischen Republik" - mit vielen Flüchtlingen als tragische Folge.