Motivation zur Gründung des WEISSEN RINGS

Eduard Zimmermann erkannte in den 1970er Jahren einen gravierenden Mangel in der Gesellschaft: Während viel Aufmerksamkeit auf die Täter gerichtet war, wurden die Opfer von Verbrechen oft vernachlässigt.

Quote: "In den 1970er Jahren war es so, dass jeder nur über die Täter redete, wie man ihnen helfen kann – aber an die Opfer dachte niemand."

Diese Erkenntnis führte zu der entscheidenden Frage:

Quote: "Wenn alle den Täter jagen, wer kümmert sich dann um die Opfer?"

Diese Einsicht war der Katalysator für die Gründung des WEISSEN RINGS. Zimmermann erkannte den dringenden Bedarf an einer Organisation, die sich speziell um die Belange der Opfer kümmert und ihnen die notwendige Unterstützung bietet.

Highlight: Die Gründung des WEISSEN RINGS war eine direkte Reaktion auf die wahrgenommene Lücke in der Unterstützung von Kriminalitätsopfern.

Forderungen an Politik und Justiz

Der WEISSE RING setzt sich aktiv für Verbesserungen im Rechtssystem ein, um die Situation von Kriminalitätsopfern zu verbessern. Die Organisation stellt folgende zentrale Forderungen an Politik und Justiz:

1. Gesetzliche Verankerung der Informationspflicht: Es soll gesetzlich festgelegt werden, dass Opfer umfassend über ihre Rechte und Ansprüche informiert werden müssen.

2. Opferanwalt auf Staatskosten: Der WEISSE RING fordert, dass Opfern ein Anwalt zur Verfügung gestellt wird, dessen Kosten vom Staat getragen werden.

3. Ausreichender Opferschutz im Verfahren gegen Jugendliche: Besondere Schutzmaßnahmen für Opfer in Verfahren, in denen die Täter minderjährig sind.

4. Verbesserung der Schadenswiedergutmachung:

   Highlight: Ein besonderes Anliegen ist die Situation von Opfern jugendlicher Straftäter. Derzeit haben diese Opfer oft keine Möglichkeit, Schadenersatz oder Schmerzensgeld zu erhalten.

Example: Ein Opfer eines Raubüberfalls durch einen Jugendlichen könnte nach aktuellem Recht Schwierigkeiten haben, eine finanzielle Entschädigung für erlittene Schäden zu erhalten. Der WEISSE RING setzt sich dafür ein, dass auch in solchen Fällen eine angemessene Kompensation möglich ist.

Diese Forderungen zielen darauf ab, die rechtliche und finanzielle Situation von Kriminalitätsopfern zu verbessern und ihnen mehr Unterstützung im Justizsystem zu bieten.

Präventionsprojekt: "Pfoten weg!"

Der WEISSE RING engagiert sich nicht nur in der direkten Opferhilfe, sondern auch in der Prävention, insbesondere zum Schutz von Kindern. Ein bedeutendes Projekt in diesem Bereich ist das Puppentheater "Pfoten weg!":

1. Kooperation: Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Konstanzer Puppenbühne durchgeführt.

2. Zielgruppe: Das Theaterstück richtet sich an Kinder, Eltern und Fachkräfte.

3. Hauptziel: Information und Aufklärung über die Prävention von sexuellem Missbrauch.

Die Ziele des Projekts im Detail:

• Kindern ihr Recht vermitteln, "Nein" zu sagen: Das Stück stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder und lehrt sie, Grenzen zu setzen.

• Sensibilisierung der Erziehungsberechtigten: Eltern und andere Betreuungspersonen werden für das Thema sexueller Missbrauch sensibilisiert.

• Förderung präventiver Erziehung: Das Projekt animiert Erwachsene dazu, Kinder so zu erziehen, dass sie besser vor Übergriffen geschützt sind.

Highlight: Durch den Einsatz von Puppentheater wird ein sensibles Thema kindgerecht und einprägsam vermittelt.

Example: In einer Szene des Stücks könnte eine Puppenfigur lernen, wie sie in unangenehmen Situationen "Nein" sagen kann, was den Kindern im Publikum als Vorbild dient.

Dieses innovative Präventionsprojekt zeigt, wie der WEISSE RING kreative Wege findet, um wichtige Botschaften zur Kriminalprävention schon an die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft zu vermitteln.