Reformversuche und fragile Staatlichkeit
Seit 1993 läuft eine Reformdebatte des Sicherheitsrats, die aber am Vetorecht scheitert. Die G4-Gruppe (Deutschland, Japan, Brasilien, Indien) und andere Staaten fordern mehr ständige Sitze, kommen aber nicht gegen die etablierten Mächte an.
Fragile Staaten sind eine wachsende Herausforderung. Diese Länder können grundlegende Staatsfunktionen nicht erfüllen: keine Sicherheit, keine Wohlfahrt, keine Legitimität. Somalia ist ein Paradebeispiel - seit den 1980ern im Bürgerkrieg, abhängig von Nothilfe.
Der Fragile State Index misst die Staatlichkeit anhand von zwölf Kriterien, von Menschenrechtsverletzungen bis zu wirtschaftlichen Krisen.
Solange das Vetorecht besteht, bleiben grundlegende Reformen praktisch unmöglich. Die fünf ständigen Mitglieder werden ihre Macht nicht freiwillig abgeben.
Fazit: Die UNO steckt in einem Reformstau fest - sie basiert immer noch auf der Machtverteilung von 1945, obwohl sich die Welt völlig verändert hat.