Die Entstehung der athenischen Demokratie
Stell dir vor, du lebst in einer Zeit, in der nur die reichsten Männer über das Schicksal der Stadt entscheiden - genau so war es im antiken Athen vor der Demokratie. Die Archonten (adlige Beamte) regierten die Polis und nur sie hatten das Sagen.
Der Weg zur attischen Demokratie war lang und führte über verschiedene Reformer. Solon (um 640 v. Chr.) teilte die Gesellschaft in Klassen nach Vermögen auf - je reicher du warst, desto mehr politische Macht hattest du. Nach einer Zeit der Tyrannis (Alleinherrschaft) führte Kleisthenes um 508/507 v. Chr. die Isonomie ein - das bedeutet Gleichheit vor dem Gesetz für alle Bürger.
Die wichtigsten Reformen kamen durch Ephialtes und Perikles. Sie entmachteten den Adel endgültig und führten Diäten (Aufwandsentschädigungen) ein. Dadurch konnten auch ärmere Athener politische Ämter übernehmen - ein echter Meilenstein für die Demokratie!
Wichtig zu wissen: Die attische Demokratie war eine direkte Demokratie - die Bürger stimmten selbst über Gesetze ab, anstatt Vertreter zu wählen wie heute.
Das politische System funktionierte über mehrere Institutionen: Die Volksversammlung aller männlichen Bürger über 18 traf die wichtigsten Entscheidungen. Der Rat der 500 bereitete die Sitzungen vor, und das Volksgericht mit 6000 Bürgern sprach Recht. Besonders spannend war das Ostrakismos (Scherbengericht) - damit konnten gefährliche Politiker für zehn Jahre verbannt werden.