Was ist Investitur und wie endete der Streit?
Investitur bedeutet "Einkleidung" - gemeint ist die feierliche Einsetzung von Bischöfen mit Ring und Stab als Zeichen ihrer Würde. Klingt harmlos, war aber der Grund für einen 50-jährigen Krieg!
Das Problem: Deutsche Kaiser setzten seit Jahrhunderten Bischöfe ein, weil diese als Lehnsmänner zuverlässige Unterstützer waren. Bischöfe hatten Land, Geld und Einfluss - perfekt für die kaiserliche Machtpolitik.
Nach dem dramatischen Gang nach Canossa ging der Kampf trotzdem weiter. Heinrich bekam sogar einen Gegenkönig vor die Nase gesetzt, und sein eigener Sohn Heinrich V. zwang ihn später zur Abdankung!
Das Wormser Konkordat 1122 brachte endlich die Lösung: Trennung von weltlicher und geistlicher Macht. Der Papst darf Bischöfe in kirchlichen Dingen leiten, der Kaiser behält die Oberhoheit bei weltlichen Angelegenheiten.
Merksatz: Das Wormser Konkordat schafft die erste "Gewaltenteilung" des Mittelalters - Kirche und Staat teilen sich die Macht über die Bischöfe.
Diese Lösung prägt Europa bis heute: Die Trennung von Kirche und Staat hat hier ihre Wurzeln!