Der Ärzteprozess
Der Ärzteprozess (Dezember 1946 bis August 1947) war der erste der Nachfolgeprozesse und behandelte medizinische Verbrechen während der NS-Zeit. Er deckte auf, wie Ärzte grausame Experimente an KZ-Häftlingen durchführten.
Mehr als 1000 Menschen wurden zu diesen Experimenten gezwungen, bei denen viele starben oder schwere Leiden ertragen mussten. Die Angeklagten hatten ohne ethische Grenzen gehandelt und die grundlegendsten medizinischen Prinzipien verletzt.
Das Gericht verhängte verschiedene Strafen: Sieben Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, sieben erhielten lebenslange Haft, andere bekamen zeitlich begrenzte Strafen von 10 bis 15 Jahren. Sieben wurden freigesprochen, weil die Beweise nicht ausreichten.
Bemerkenswert ist, dass fast alle zu Haftstrafen Verurteilten bereits in den 1950er Jahren begnadigt wurden – eine Entscheidung, die bis heute kontrovers diskutiert wird.