Der Wiener Kongress
Die Französische Revolution von 1789 hatte die absolutistische Ordnung durch Ideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit erschüttert. Als Napoleon 1799 an die Macht kam, verbreitete er diese revolutionären Ideen in ganz Europa. Er veränderte die politische Landkarte grundlegend - aus über 300 deutschen Klein- und Mittelstaaten wurden weniger als 40 größere Einheiten.
Nach Napoleons Niederlage trafen sich Europas Monarchen zum Wiener Kongress. Unter der Leitung des österreichischen Staatskanzlers Fürst von Metternich sollte ein Gleichgewicht zwischen den Großmächten geschaffen werden. Die Hauptziele waren klar: die alte Ordnung wiederherstellen und weitere Revolutionen verhindern. Die politischen Entscheidungen sollten auf den Prinzipien der Restauration, Legitimität und Solidarität basieren.
💡 Denk daran: Die "Heilige Allianz" zwischen Preußen, Russland und Österreich war wie ein Schutzpakt gegen Revolutionen - die Monarchen versprachen sich gegenseitige Hilfe bei Aufständen.
Als Ergebnis entstand eine Fünfherrschaft der Großmächte (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien und Frankreich). Der Deutsche Bund wurde mit 37 Fürstentümern und vier freien Reichsstädten gegründet. Obwohl eine lange Friedenszeit folgte, ließ sich die alte Ordnung nicht vollständig wiederherstellen. Napoleons Modernisierungen hatten Spuren hinterlassen, und neu gegründete Burschenschaften forderten politische Mitsprache, eine Verfassung und einen gesamtdeutschen Staat.