Der Weg in den Krieg: Von Sarajevo zum Weltkrieg (1914)
Stell dir vor, ein einziger Schuss verändert die Welt für immer. Genau das passierte am 28. Juni 1914, als der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo erschossen wurden. Dieser Moment löste die Juli-Krise aus, eine Kettenreaktion diplomatischer Fehlentscheidungen.
Österreich-Ungarn nutzte das Attentat als Vorwand, um gegen Serbien vorzugehen. Deutschland gab den berüchtigten "Blankoscheck" - eine bedingungslose Bündniszusage. Man dachte noch an einen lokalisierten Konflikt, nicht an einen Weltkrieg.
Das österreichische Ultimatum an Serbien vom 23. Juli war so hart formuliert, dass es praktisch nicht erfüllbar war. Obwohl Serbien fast alle Forderungen akzeptierte, erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli den Krieg. Russland mobilisierte seine Truppen zur Unterstützung Serbiens.
Am 1. August 1914 erklärte Deutschland Russland den Krieg und setzte den Schlieffen-Plan in Gang. Dieser sah vor, Frankreich schnell zu besiegen und dann gegen Russland zu kämpfen. Als deutsche Truppen durch Belgien marschierten, erklärte auch Großbritannien Deutschland den Krieg - der Erste Weltkrieg hatte begonnen.
💡 Merke dir: Der Erste Weltkrieg entstand nicht durch einen Masterplan, sondern durch eine Kette von Fehleinschätzungen und automatischen Bündnisverpflichtungen.