Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung
Ein Zufallsexperiment ist ein Vorgang mit unterschiedlichen möglichen Ausgängen. Beim Würfeln beispielsweise betrachten wir die Augenzahl und die möglichen Ergebnisse sind die Zahlen 1 bis 6. Der Ergebnisraum Ω enthält alle möglichen Ergebnisse beimWu¨rfel:Ω=1,2,3,4,5,6.
Ein Ereignis ist eine Teilmenge des Ergebnisraums. Zum Beispiel ist "Eine gerade Zahl würfeln" das Ereignis E = {2,4,6}. Bei einem unmöglichen Ereignis ist E = ∅, bei einem sicheren Ereignis ist E = Ω.
Bei der Laplace-Wahrscheinlichkeit sind alle Ergebnisse gleich wahrscheinlich. Die Formel lautet:
P(E) = Anzahl der günstigen Ereignisse / Anzahl der möglichen Ereignisse
💡 Merke: Die Wahrscheinlichkeit für das Würfeln einer geraden Zahl beträgt P(E) = 3/6 = 1/2, weil drei von sechs möglichen Ergebnissen günstig sind.
Baumdiagramme und Pfadregeln
Baumdiagramme stellen mehrfache Zufallsexperimente übersichtlich dar. Jeder Pfad repräsentiert ein mögliches Gesamtergebnis. Bei Experimenten "mit Zurücklegen" bleiben die Wahrscheinlichkeiten gleich, "ohne Zurücklegen" ändern sich die Wahrscheinlichkeiten.
Zwei wichtige Regeln bestimmen die Berechnung:
- Produktregel: Die Wahrscheinlichkeit eines Pfades ist das Produkt der Wahrscheinlichkeiten entlang dieses Pfades.
- Summenregel: Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses ist die Summe aller Pfade, die zu diesem Ereignis führen.
Beispiel für ein Glücksrad (3 rote, 2 weiße Felder):
- P(rot) = 3/5, P(weiß) = 2/5
- Wahrscheinlichkeit für "erst rot, dann weiß" ODER "erst weiß, dann rot":
P = (3/5 · 2/5) + (2/5 · 3/5) = 12/25
Du kannst diese Konzepte auf viele Alltagssituationen anwenden, von Glücksspielen bis hin zu Wettervorhersagen!