Innovationswille und kompositorische Mittel der Neuen Musik
Der Innovationswille in der Neuen Musik Epoche entwickelte sich aus der Erkenntnis, dass die Möglichkeiten des Komponierens im Kontext funktional geordneter Tonalitäten weitgehend ausgereizt waren. Dies führte zu radikalen Schritten in Richtung einer "Neuen Musik".
Interessante Fakten zur Musik dieser Epoche:
- Radikale Erweiterungen der klanglichen, harmonischen, melodischen und rhythmischen Mittel und Formen
- Suche nach neuen Klängen, Formen oder neuartigen Verbindungen alter Stile
- Fortführung bestehender Formen oder bewusster Traditionsbruch
- Als "radikal" empfundene Neuorientierung nach dem Zweiten Weltkrieg
Vocabulary: Vertreter der Neuen Musik werden gelegentlich als "Neutöner" bezeichnet.
Kompositorische Mittel und Stile der Neuen Musik Epoche:
- Entwicklung von der Tonalität über die freie Atonalität bis zur Zwölftontechnik
- Verlust der formbildenden Kräfte des harmonischen Systems
- Zunehmend komplexe Akkordbildungen (beginnend bei Wagner und Liszt)
- Einführung der Dodekaphonie durch Arnold Schönberg und seine Schüler Alban Berg und Anton Webern
Definition: Tonalität ist in der Musik ein System hierarchischer Tonhöhenbeziehungen, die auf einen Grundton (als "Zentrum" einer Tonleiter) beziehungsweise eine Tonika (Zentrum einer Tonart) bezogen sind.
Die Zweite Wiener Schule, bestehend aus Schönberg, Berg und Webern, nahm eine Sonderstellung in der Entwicklung der Neuen Musik ein, ähnlich der "Ersten Wiener Schule" (Haydn, Mozart, Beethoven).
Neue Möglichkeiten der Formgestaltung in der Neuen Musik 2024 umfassen:
- Verwendung freier (Rhapsodie, Fantasie) oder neutraler (Konzert, Orchesterstück) Bezeichnungen
- Entwicklung aphoristischer Formen (Webern, Schönberg)
- Füllen tradierter Formvorstellungen mit neuen Inhalten (z.B. einsätzige Klaviersonaten von Skrjabin)
- Fokus auf Klangfarbe, Rhythmus und Dynamik als formgestaltende Elemente
- Zunehmende Bedeutung der Folklore (beispielhaft bei Béla Bartók)
Highlight: Die Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen (Dodekaphonie) war eine revolutionäre Technik, die von Arnold Schönberg und seinen Schülern entwickelt wurde.