Die Handlung der Schönen Müllerin
Die Geschichte folgt einem einfachen, aber tragischen Muster: Ein Müllergeselle geht auf Wanderschaft und findet Arbeit an einer Mühle. Dort verliebt er sich in die Tochter seines Meisters, traut sich aber nie, ihr seine Liebe zu gestehen.
Der Bach wird zur wichtigsten Figur neben dem Müller - er ist Vertrauter, Gesprächspartner und schließlich Vollstrecker des Todesurteils. Der Müller personifiziert den Bach und führt imaginäre Dialoge mit ihm, die eigentlich innere Monologe sind.
Die Müllerin spricht nie selbst - ein geniales Stilmittel, das die fehlende Kommunikation verdeutlicht. Sie wendet sich dem gesellschaftlich höhergestellten Jäger zu, der Maskulinität und Status verkörpert. Am Ende ertränkt sich der verzweifelte Müller in "seinem" Bach.
Die Farbe Grün, zunächst die Lieblingsfarbe des Müllers, wird durch den Jäger zur "bösen" Farbe. Diese symbolische Umdeutung zeigt Schuberts psychologisches Feingefühl.
Analysehilfe: Achte darauf, wie Schubert den Bach musikalisch darstellt - durch fließende Sechzehntel-Bewegungen und wellenförmige Melodien.