Ekklesiologie - Die Kirche als Institution
War Jesus wirklich ein Kirchengründer? In Matthäus 16,18 sagt er zu Petrus: "Auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen." Die historisch-kritische Deutung sieht die Kirche eher als spätere Entwicklung durch die Arbeit der Jünger nach Jesu Tod.
Die Kirche durchlief massive Veränderungen: Von den biblischen Anfängen über die konstantinische Wende 313 n. Chr. (Christentum wird legal) bis zum mächtigen Papsttum im Mittelalter. Das II. Vatikanische Konzil (1962-65) förderte den Dialog mit anderen Religionen und distanzierte sich von der Kollektivschuld der Juden am Tod Jesu.
Das Verhältnis Kirche-Staat ist heute kompliziert: Kirchensteuer - Pro: gerechte Verteilung nach Einkommen, Planungssicherheit. Contra: belastet auch sozial Schwache, Geld und Glaube sollten getrennt bleiben. Religionsunterricht - Pro: wichtig für Bildung und Toleranz. Contra: zu wenig Angebot für andere Religionen.
Moderne Aufgaben der Kirche: Gottesdienste, Seelsorge, soziale Projekte, Bildung, Klimaschutz - der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung ist aktueller denn je.
Die sieben Sakramente (Taufe, Eucharistie, Firmung, Ehe, Buße, Weihe, Krankensalbung) begleiten Gläubige durchs Leben als "sichtbare Gestalt der unsichtbaren Gnade Gottes".