Grundprinzipien der Demokratie
Demokratie bedeutet wörtlich "Volksherrschaft" und basiert auf dem Prinzip der Volkssouveränität - alle Staatsgewalt geht vom Volk aus. Das heißt konkret: Ihr als Bürger legitimiert durch Wahlen alle staatlichen Organe, die dann stellvertretend für euch Entscheidungen treffen.
Das Rechtsstaatprinzip sorgt dafür, dass auch Politiker sich an Gesetze halten müssen. Die Staatsgewalt ist an Verfassung, BGB und Strafgesetzbuch gebunden - niemand kann einfach machen, was er will. Für alle gelten die gleichen Gesetze (Rechtsgleichheit), und ihr könnt euch darauf verlassen, dass diese auch eingehalten werden.
Der Konstitutionalismus bedeutet, dass die Verfassung den verbindlichen Rahmen für alle politischen Prozesse bildet. Sie legt fest, wie der Staat funktioniert und wie Entscheidungen getroffen werden - kann aber auch geändert werden, wenn nötig.
Die Gewaltenteilung verhindert Machtmissbrauch durch zwei Ebenen: Horizontal teilt sie Macht zwischen Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (Vollziehung) und Judikative (Rechtsprechung) auf. Vertikal verteilt sie Kompetenzen auf Bund, Länder und Kommunen.
💡 Merktipp: Die drei Gewalten kontrollieren sich gegenseitig - wie ein politisches "Schere-Stein-Papier"!
Pluralismus sorgt dafür, dass verschiedene Interessengruppen wie Parteien, Medien und Verbände miteinander konkurrieren dürfen. Diese Vielfalt ist erwünscht und wichtig für eine funktionierende Demokratie.
Die Achtung der Menschen- und Grundrechte bildet das Fundament: Diese universellen, unveräußerlichen Rechte stehen jedem Menschen von Geburt an zu und schützen die Menschenwürde als Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Direkte vs. Repräsentative Demokratie
In der direkten Demokratie übt das Volk die Staatsgewalt selbst durch Versammlungen und Abstimmungen (Plebiszite) aus - Repräsentanten werden nicht gebraucht. Die Schweiz ist ein bekanntes Beispiel dafür.
Deutschland funktioniert als repräsentative Demokratie: Das souveräne Volk übt Herrschaft indirekt über gewählte Vertreter aus. Diese Repräsentanten treffen stellvertretend für die Allgemeinheit Entscheidungen - das ist bei 83 Millionen Einwohnern deutlich praktischer als Vollversammlungen!