Grundlagen der sozialen Ungleichheit
Soziale Ungleichheit beschreibt den Zustand, wenn Menschen aus gesellschaftlichen Gründen über bestimmte Ressourcen oder Lebensbedingungen mehr oder weniger verfügen. Dies führt zu regelmäßig besseren oder schlechteren Lebens- und Verwirklichungschancen.
Definition: Soziale Ungleichheit ist die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Lebenschancen aufgrund gesellschaftlicher Faktoren.
Es ist wichtig zu verstehen, dass soziale Ungleichheit nicht automatisch mit Ungerechtigkeit gleichzusetzen ist. Die Bewertung, ob eine Situation ungerecht ist, hängt von subjektiven Faktoren wie persönlichen Normen, Werten und Gefühlen ab.
Die Dimensionen sozialer Ungleichheit umfassen:
- Materieller Wohlstand (Einkommen, Vermögen, Lebensstandard)
- Erwerbstätigkeit (Verteilung der Erwerbschancen)
- Wertschätzung (z.B. im Beruf)
- Macht und Prestige (Einflussmöglichkeiten)
- Bildung
- Möglichkeit der Teilhabe (an Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur)
Highlight: Die 4 Dimensionen sozialer Ungleichheit nach Hradil sind besonders relevant für das Verständnis gesellschaftlicher Strukturen.
Der Gini-Koeffizient, benannt nach dem italienischen Statistiker Corrado Gini, ist eine wichtige Maßzahl zur Messung der Einkommens- und Vermögenskonzentration. Er liegt zwischen 0 und 1, wobei 0 absolute Gleichheit und 1 absolute Ungleichheit bedeutet.
Vocabulary: Der Gini-Koeffizient ist ein statistisches Maß für die Ungleichheit der Einkommens- oder Vermögensverteilung in einer Gesellschaft.
Die Unterscheidung zwischen horizontaler und vertikaler Ungleichheit ist fundamental:
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Horizontale Ungleichheit bezieht sich auf Unterschiede in Arbeits-, Freizeit-, Wohn-, Umwelt- und Gesundheitsbedingungen sowie auf Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen wie Frauen und Männern, Alt und Jung, oder Stadt und Land.
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Vertikale Ungleichheit betrifft Ungleichheiten in Bildung, Einkommen, Erwerbschancen und Prestige, die die Lebenschancen der Individuen prägen und ihr Verhalten bestimmen.
Example: Ein Beispiel für vertikale Ungleichheit ist die Beeinflussung der Bewertung durch Lehrer anhand der Namen der Schüler.