Präoperationales und konkret operationales Stadium
Das präoperationale Stadium 2−7Jahre teilt sich in zwei Phasen. Zunächst herrscht magisches Denken vor: Kinder unterscheiden schlecht zwischen Realität und Fantasie. Animismus lässt sie Gegenstände verlebendigen ("Der Wind ist böse"), Finalismus macht alles zielgerichtet ("Die Sonne scheint, damit ich spielen kann").
Die zweite Phase bringt anschauliches Denken, aber auch Probleme: Zentrierung bedeutet, dass Kinder nur auf ein Merkmal achten. Egozentrismus lässt sie alles aus ihrer eigenen Perspektive sehen. Das berühmte Invarianz-Problem zeigt sich beim Umschütten von Flüssigkeiten - Kinder denken, die Menge ändert sich.
Im konkret operationalen Stadium 7−12Jahre überwinden Kinder diese Hindernisse. Sie entwickeln Reversibilität (können Gedanken umkehren), verstehen Klasseninklusion (Untergruppen gehören zu Obergruppen) und das Identitätsprinzip (Grundeigenschaften bleiben gleich). Dezentrierung beendet den extremen Egozentrismus.
Prüfungstipp: Die Invarianz-Experimente mit Flüssigkeiten oder Knetmasse werden oft abgefragt!