Klassische Konditionierung einfach erklärt
Die klassische Konditionierung ist ein Lernmodell des Behaviorismus, das von John B. Watson geprägt wurde. Bei dieser Lerntheorie geht es um beobachtbare Verhaltensänderungen aufgrund von Reiz-Reaktions-Verbindungen, ohne innere seelische Vorgänge zu berücksichtigen.
Im Modell der klassischen Konditionierung gibt es anfangs einen neutralen Reiz (NS), der keine spezifische Reaktion auslöst. Dann wird ein unkonditionierter Reiz (UCS) hinzugefügt, der eine natürliche, unkonditionierte Reaktion (UCR) hervorruft. Durch wiederholtes Auftreten beider Reize gemeinsam wird der neutrale Reiz zum konditionierten Reiz (CS), der dann allein die konditionierte Reaktion (CR) auslösen kann.
Bei Tim ist der Arzt zunächst ein neutraler Reiz. Die Spritze ist der unkonditionierte Reiz (UCS), der das Weinen als unkonditionierte Reaktion (UCR) auslöst. Durch wiederholtes Erleben wird der Arzt selbst zum konditionierten Reiz (CS), der allein schon das Weinen als konditionierte Reaktion (CR) hervorruft.
💡 Wichtig für die Klausur: Lerne das Schema der klassischen Konditionierung: NS → NR, UCS → UCR, NS+UCS → UCR und schließlich CS → CR. Das ist ein häufiges Fallbeispiel für Klausuren!