Sartres atheistischer Existentialismus
Stell dir vor, du wachst morgen auf und könntest komplett neu entscheiden, wer du sein willst - das ist im Kern Sartres Philosophie! Er unterscheidet zwischen dem "An-sich-sein" (Gegenstände wie Steine ohne Bewusstsein) und dem "Für-und-An-sich-sein" (der bewusste Mensch).
Der entscheidende Punkt: Bei Menschen kommt die Existenz vor der Essenz. Du existierst zuerst und formst dann dein Wesen, während bei einem Löffel zuerst das Wesen (Zweck) feststeht und dann die Existenz folgt. Da Sartre von einem atheistischen Weltbild ausgeht, gibt es keine höhere Macht, die dein Wesen vorbestimmt.
Diese absolute Freiheit bringt jedoch eine gewaltige Verantwortung mit sich. Du kannst dich nicht auf Gott oder andere übergeordnete Werte berufen - jede Entscheidung liegt vollständig in deiner Hand. Das macht dich zum Architekten deiner eigenen Zukunft, aber auch voll verantwortlich für alle Konsequenzen.
Klausur-Tipp: Sartres Kernaussage lautet: Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt - er hat keine Wahl, als frei zu sein und sein eigenes Wesen zu erschaffen.