Das Reich Gottes
"Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe, kehrt um und glaubt an das Evangelium" (Mk 1,14). Das Reich Gottes steht im Zentrum der Botschaft und des Handelns Jesu.
Es ist kein Ort, sondern ein Zustand – ein erfüllter Zustand der Nähe Gottes, in dem die Nächstenliebe eine große Rolle spielt. Jesus verkündet, dass dieses Reich nahe ist. Seine Gleichnisse sind Bilder vom Gottesreich, und seine Wunder sind Zeichen dafür.
Das Reich Gottes steht in vielfacher Spannung:
- Zwischen Gegenwart und Zukunft
- Zwischen Welt und Jenseits
- Zwischen innen und außen
- Zwischen Tat Gottes und Tat des Menschen
- Zwischen Geschenk und Forderung
Es ist bereits angebrochen, aber noch nicht vollendet. Es wird mit der Wiederkunft Jesu vollendet werden. Wo Gerechtigkeit und Nächstenliebe herrschen, bricht das Reich Gottes an.
💡 Das Reich Gottes ist dort, wo Menschen nach den Maßstäben Gottes leben – es ist weder an Ort noch Zeit gebunden.
Die Gleichnisse
Die Gleichnisse sind Bildgeschichten, die ein wesentlicher Teil der Botschaft Jesu sind. Sie wollen die Zuhörer nicht nur belehren, sondern in die Geschichte Gottes mit den Menschen einbeziehen.
In den Gleichnissen erscheint das Reich Gottes als Schatz im Acker, kostbare Perle, aufgehende Saat, reiche Ernte, großes Gastmahl und glückliche Hochzeit. Sie bringen selbst das Reich Gottes nahe und wollen Umkehr, Erneuerung, Freude, Vertrauen und Versöhnung bewirken.
Bei der Auslegung ist zu beachten, dass Gleichnisse bildhafte Erzählungen sind, die in ihrem literarischen und historischen Kontext zu verstehen sind. Die ursprünglichen Hörer brachten Voraussetzungen mit, die heutige Leser oft nicht kennen.