Menschenwürde in der christlichen Ethik
Menschenwürde bedeutet das Bewusstsein des eigenen Wertes und des Wertes anderer Menschen. In der christlichen Ethik bekommt jeder Mensch seine Würde von Gott - und nur er kann sie ihm geben.
Der Theologe Jürgen Ebach leitet die Menschenwürde direkt aus der Bibel ab. Der Mensch ist das "Bild Gottes" und soll Gott auf der Erde repräsentieren. Das bedeutet: Alle Menschen sind gleichberechtigt und sollen wie Gott handeln.
Besonders wichtig ist: Menschenrechte sind unteilbar. Es gibt keine schöpfungsgemäßen Rangunterschiede zwischen verschiedenen Völkern oder Gruppen. Jeder darf verschieden sein, aber alle haben dieselbe Würde.
Merke dir: Die Apartheidstheologie, die Menschen trennt, hat ihren Platz in der Geschichte - aber nicht in Gottes Schöpfung!
Die zwei Schöpfungsgeschichten
Genesis 1 zeigt eine strukturierte, planvolle Schöpfung in sechs Tagen. Der Mensch wird als Letztes erschaffen - als Mann und Frau gleichzeitig. Er ist Verwalter der Tiere und zum Ebenbild Gottes gemacht.
Genesis 2 erzählt eine andere Version: Hier wird der Mensch vor den Tieren geschaffen, der Mann vor der Frau. Die Frau entsteht aus der Rippe des Mannes. Beide leben ohne Schamgefühl im Garten Eden.
Die Unterschiede zeigen verschiedene Gottesbilder: Genesis 1 präsentiert einen allmächtigen, perfekten Schöpfer. Genesis 2 zeigt einen fürsorglichen Gott, der aber auch experimentiert (der Mann ist zunächst einsam).