Lernphasen nach Meinel und Schnabel
Bewegungslernen läuft in drei aufeinander aufbauenden Phasen ab, die nicht umkehrbar sind und fließend ineinander übergehen. Diese Lernphasen orientieren sich an von außen beobachtbaren Aspekten.
Die Grobkoordination ist die erste Phase, in der die Grundstruktur erkennbar wird, aber noch schlechte Bewegungsökonomie und Präzision vorherrscht. Die Informationsaufnahme ist mangelhaft, der optische Analysator dominiert stark über den kinästhetischen.
In der Feinkoordination verbessert sich der Bewegungsablauf kontinuierlich mit hoher Präzision und Konstanz. Die Informationsaufnahme wird erweitert und kann besser über den kinästhetischen Analysator verarbeitet werden - ein wichtiger Schritt zur Bewegungsverbesserung.
Die Feinstkoordination ermöglicht sichere Anwendung unter wechselnden Bedingungen wie Wettkämpfen. Die Aufmerksamkeit löst sich von der Ausführung, es kommt zur Automatisierung ohne Fehlversuche. Die Verlagerung vom optischen zum kinästhetischen Analysator ist abgeschlossen.
Wichtig: Jede Phase baut auf der vorherigen auf - du kannst keine Phase überspringen!
Bei den Lernmethoden unterscheiden wir zwischen Teillernen, Ganzheitsmethode und Ganz-Teil-Ganz-Methode. Die Teillernmethode übt einzelne Bewegungsteile isoliert, birgt aber die Gefahr von Bewegungspausen. Die Ganzheitsmethode trainiert von Beginn an die komplette Bewegungsstruktur, während die Ganz-Teil-Ganz-Methode zwischen Gesamtstruktur und Einzelteilen wechselt.