Inventur - Die große Bestandsaufnahme
Inventur bedeutet nichts anderes, als dass du einmal komplett durchzählst, was ein Unternehmen besitzt und was es schuldet. Stell dir vor, du räumst dein Zimmer auf und machst dabei eine Liste von allem, was du findest - nur eben für ein ganzes Unternehmen!
Es gibt verschiedene Arten, wie du diese Bestandsaufnahme durchführen kannst. Bei der Stichtagsinventur machst du das direkt am Jahresende plus/minus10Tage. Die zeitlich verlegte Inventur erlaubt dir mehr Flexibilität - bis zu 3 Monate vorher oder 2 Monate nachher.
Die permanente Inventur ist besonders clever: Hier führt meist ein Computer ständig Buch über alle Bestände. Du musst nur einmal im Jahr kontrollieren, ob alles stimmt. Bei der Stichprobeninventur zählst du nicht alles, sondern nur repräsentative Stichproben - das spart Zeit bei großen Lagern.
Merke dir: Die Inventur ist wie eine jährliche "Bestandsaufnahme" deines gesamten Unternehmens - vom Bürostuhl bis zum Bankkonto!
Körperliche vs. buchmäßige Inventur
Die körperliche Bestandsaufnahme ist der Teil, wo du wirklich aktiv wirst: zählen, messen, wiegen oder schätzen aller Gegenstände. Das sind Sachen wie Gebäude, Maschinen, Waren im Lager oder das Bargeld in der Kasse.
Dabei vergleichst du immer den Ist-Bestand (was wirklich da ist) mit dem Soll-Bestand (was laut Buchführung da sein sollte). Unterschiede können durch Diebstahl, Fehler oder Verderb entstehen - das ist völlig normal.
Die buchmäßige Inventur erfasst alles, was du nicht anfassen kannst: Forderungen, Schulden, Bankguthaben. Hier arbeitest du mit Kontoauszügen und Rechnungen statt mit der Waage.
Das Ergebnis ist das Inventar - ein detailliertes Verzeichnis aller Vermögensgegenstände und Schulden nach Art, Menge und Wert. Kaufleute müssen dieses 10 Jahre aufbewahren.
Der Aufbau des Inventars
Das Inventar ist wie ein Röntgenbild deines Unternehmens - es zeigt dir genau, was drin steckt. Es gliedert sich in drei Hauptbereiche, die du dir leicht merken kannst.
Zuerst kommt das Vermögen, unterteilt in Anlagevermögen (langfristige Sachen wie Grundstücke, Maschinen, Fuhrpark) und Umlaufvermögen (kurzfristige Sachen wie Waren, Forderungen, Bankguthaben). Das Umlaufvermögen ist nach Liquidität geordnet - vom schwer verkäuflichen Lager bis zum sofort verfügbaren Bargeld.
Dann folgen die Schulden: langfristige (über ein Jahr, wie Hypotheken) und kurzfristige (unter ein Jahr, wie offene Rechnungen). Am Ende subtrahierst du: Vermögen minus Schulden = Reinvermögen (auch Eigenkapital genannt).
Das Reinvermögen zeigt dir, wie viel das Unternehmen "wirklich wert" ist - quasi der Eigentumsanteil des Inhabers. Diese Rechnung ist fundamental für jede Bilanz!