Soziale Marktwirtschaft - Prinzipien und Staatliche Rolle
Die soziale Marktwirtschaft kombiniert freie Märkte mit sozialer Absicherung. Vier Grundprinzipien prägen das System: Das Wettbewerbsprinzip fordert freie, dynamische Märkte, während der Staat Machteinflüsse abwehrt. Das Eigentumsprinzip garantiert Privateigentum und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
Das Haftungsprinzip verpflichtet jeden, wirtschaftliche Misserfolge selbst zu tragen. Das Marktkonformitätsprinzip lässt Angebot und Nachfrage die Preise regeln – Staatseingriffe sind nur begrenzt zulässig.
Der Staat hat klar definierte Aufgaben: Privatrechtsordnung sichern, Wettbewerb erhalten, Machteinflüsse auf Märkte abwehren und Einkommensumverteilung durch Kindergeld, Mietbeihilfe oder Renten. Das Sozialprinzip ermöglicht staatliche Eingriffe zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller Bürger.
Markt und Staat sind aufeinander angewiesen: Der Markt braucht risikobreite Individuen für Innovationsfähigkeit, der Staat federt Lebensrisiken ab. Die Wirtschaftspolitik gliedert sich in Ordnungspolitik (Rahmenbedingungen), Prozesspolitik (Stabilisierung) und Strukturpolitik (Strukturwandel).
Balance: Zu viel Staat erstickt Innovation, zu wenig Staat führt zu sozialer Ungerechtigkeit.