Die Hardy-Weinberg-Regel und Populationsgenetik
Die Synthetische Evolutionstheorie basiert auf verschiedenen Grundprinzipien der Populationsgenetik, wobei das Hardy-Weinberg-Gesetz eine zentrale Rolle spielt. Dieses mathematische Modell beschreibt die Stabilität der Allelfrequenzen in einer idealen Population über Generationen hinweg.
Das Gesetz zeigt, dass in einer idealen Population die Häufigkeiten der Allele und Genotypen von Generation zu Generation konstant bleiben, sofern keine Evolutionsfaktoren wie Mutation, Selektion oder Gendrift einwirken. Die mathematische Formel lautet p² + 2pq + q² = 1, wobei p die Häufigkeit des dominanten Allels und q die Häufigkeit des rezessiven Allels darstellt.
Definition: Eine ideale Population nach Hardy-Weinberg zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Große Populationsgröße
- Zufällige Paarung
- Keine Mutation oder Migration
- Keine Selektion
- Keine Gendrift
Ein praktisches Beispiel zur Anwendung des Hardy-Weinberg-Gesetzes findet sich bei der Fellfarbe von Eulen. In einer Population von 1000 Eulen mit 810 schwarzen AA, 180 braunen Aa/aA und 10 grauen aa Exemplaren lässt sich die Allelfrequenz berechnen. Die Häufigkeit des dominanten Allels A beträgt 90% p=0,9, die des rezessiven Allels a 10% q=0,1.