Resistenzentwicklung und Selektivität
Die Zunahme von Antibiotikaresistenzen ist ein weltweites Problem. Drei Hauptgründe sind dafür verantwortlich: übermäßiger und unsachgemäßer Gebrauch, zu frühe Beendigung der Einnahme (wodurch nur die schwächsten Bakterien absterben und die resistenteren überleben) und der Missbrauch als Wachstumsförderer in der Massentierhaltung.
Warum schaden Antibiotika nur Bakterien, aber nicht unseren eigenen Zellen? Der Grund liegt in den strukturellen Unterschieden. Antibiotika greifen spezifisch Strukturen an, die nur in Bakterien vorkommen oder dort anders aufgebaut sind als in menschlichen Zellen.
Bei der Proteinsynthese zielen einige Antibiotika auf die Untereinheiten der bakteriellen Ribosomen, die sich von denen in Eukaryotenzellen unterscheiden. So ist eine selektive Blockade möglich, die nur Bakterien betrifft.
Andere Antibiotika stören die Nukleinsäuresynthese. Menschen und Tiere nehmen die dafür nötige Folsäure über die Nahrung auf, während Bakterien sie selbst herstellen müssen. Antibiotika wie Sulfonamid und Trimethoprim blockieren gezielt diese bakterielle Folsäure-Biosynthese und verhindern so die Vermehrung der Bakterien.
⚠️ Merke dir: Bei einer Antibiotika-Therapie musst du immer die volle verschriebene Kur einnehmen, auch wenn du dich schon besser fühlst! Sonst können resistente Bakterien überleben und sich vermehren.