Gifte mit Wirkung auf Transmitter und Rezeptoren
Das Insektizid E605 wirkt im synaptischen Spalt, indem es das Enzym Acetylcholinesterase hemmt, das normalerweise den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut. Dadurch bleibt Acetylcholin länger an den Ionenkanälen gebunden.
Diese Dauerbindung führt zu einem anhaltenden Einstrom von Natriumionen und verursacht Muskelkrämpfe, die tödlich sein können. E605 ist ein Beispiel für ein Gift, das den Recyclingprozess der Neurotransmitter stört.
Das Curare-Gift hingegen greift an den Rezeptoren der postsynaptischen Membran an. Es bindet an diese Rezeptoren und blockiert sie, sodass Acetylcholin nicht mehr andocken kann. Die Ionenkanäle bleiben geschlossen, und das Signal wird nicht weitergeleitet.
Die Folge ist eine Lähmung der Muskulatur, die bis zum Atemstillstand führen kann. Früher wurde Curare von indigenen Völkern Südamerikas als Pfeilgift für die Jagd verwendet.
🏹 Historisch interessant: Curare wurde von Ureinwohnern des Amazonasgebiets als Jagdgift verwendet. Das Fleisch der erlegten Tiere konnte trotzdem gefahrlos gegessen werden, da das Gift im Verdauungstrakt nicht wirksam ist!