Chromosomenmutationen - Wenn Chromosomen zerbrechen
Stell dir vor, deine DNA wäre wie ein Bücherregal - manchmal fallen Bücher runter, landen woanders oder gehen ganz verloren. Genau das passiert bei Chromosomenmutationen. Es gibt fünf Haupttypen, die du kennen solltest.
Bei einer Deletion verliert ein Chromosom einen Teil seines genetischen Materials. Das Chromosom bricht an zwei Stellen, die Endstücke verbinden sich wieder, aber der Abschnitt dazwischen ist weg. Wenn wichtige Gene betroffen sind, können schwere Krankheiten entstehen.
Die Duplikation ist das Gegenteil - hier besitzt ein Chromosom einen bestimmten Abschnitt doppelt. Das passiert oft zusammen mit einer Deletion, wenn homologe Chromosomen an verschiedenen Stellen brechen und Abschnitte austauschen.
Bei der Translokation tauschen zwei verschiedene (nicht homologe) Chromosomen Abschnitte aus. Wenn dabei kein Material verloren geht, spricht man von einer balancierten Translokation - meist harmlos. Problematisch wird es erst bei der Meiose, wenn unbalancierte Keimzellen entstehen.
Merktipp: Deletion = Verlust, Duplikation = Verdopplung, Translokation = Austausch zwischen verschiedenen Chromosomen
Insertion bedeutet, dass ein Chromosomenstück in ein anderes Chromosom eingefügt wird. Bei der Inversion wird ein abgebrochenes Stück umgedreht wieder eingefügt. Liegt die Inversion innerhalb eines Gens, kann ein völlig falsches Protein entstehen, da die Proteinbiosynthese in eine bestimmte Richtung läuft.