Kontinuierliche vs. Diskontinuierliche Replikation
Die DNA-Replikation läuft an beiden Strängen gleichzeitig ab, aber auf völlig unterschiedliche Weise. Das liegt daran, dass die DNA-Polymerase nur in eine Richtung arbeiten kann.
Beim Leitstrang läuft alles smooth: Die DNA-Polymerase setzt nur einmal an und synthesiert den ganzen Strang in einem Zug. Sie arbeitet in 3'-5'-Richtung, also direkt auf die Helicase zu. Ein RNA-Primer reicht aus, und schon kann's losgehen.
Der Folgestrang macht mehr Arbeit: Hier muss die DNA-Polymerase immer wieder neu ansetzen, weil sie gegen die Wanderungsrichtung der Replikationsgabel arbeitet (5'-3'-Richtung). Deshalb entstehen die Okazaki-Fragmente - viele kleine DNA-Stücke, die später von der DNA-Ligase zusammengefügt werden.
Das Ergebnis? Aus einem DNA-Molekül werden zwei identische DNA-Moleküle. Jede deiner Körperzellen hat dadurch exakt die gleiche genetische Information - ziemlich beeindruckend, oder?
Fun Fact: Die diskontinuierliche Replikation braucht mehrere RNA-Primer und die Hilfe der Ligase - der Folgestrang ist definitiv der kompliziertere Job!