Genmutationen
Genmutationen sind wie Tippfehler in der DNA - sie entstehen während der Replikation oder durch schädliche Einflüsse wie UV-Strahlung, Röntgenstrahlen oder bestimmte Chemikalien.
Es gibt drei Haupttypen: Substitution (Austausch einer Base), Deletion (Verlust einer Base) und Insertion (Einfügen einer Base). Substitutionen sind Punktmutationen, während Deletionen und Insertionen Rastermutationen verursachen - sie verschieben das gesamte Leseraster.
Die Auswirkungen sind unterschiedlich: Stumme Mutationen ändern nichts, weil das neue Codon für dieselbe Aminosäure codiert. Missense-Mutationen führen zu einer anderen Aminosäure. Nonsense-Mutationen erzeugen ein Stoppcodon und brechen die Proteinherstellung ab.
Rastermutationen sind besonders schlimm, weil sie alle nachfolgenden Codons verändern. Das kann zu völlig fehlerhaften Proteinen führen und schwere Gendefekte verursachen.
Wichtig: Nicht alle Mutationen sind schlecht - manche sind neutral oder sogar vorteilhaft für die Evolution!
Genregulation bei Prokaryoten
Genregulation bestimmt, wann welche Gene aktiv sind - wie ein Lichtschalter für Gene. Prokaryoten schalten Gene nur an, wenn sie gebraucht werden, um Energie zu sparen.
Das Operon-System besteht aus drei Teilen: Promotor Startpunktfu¨rRNA−Polymerase, Operator (Bindungsstelle für Regulatorproteine) und Strukturgene (die eigentlichen Gene). Bei der Substratinduktion (z.B. Lac-Operon) schaltet ein Substrat wie Lactose die Gene an, indem es den Repressor inaktiviert.
Bei der Produktrepression (z.B. Tryptophan-Operon) schaltet das Endprodukt die Gene ab, indem es den Repressor aktiviert. Ohne Tryptophan läuft die Produktion, mit Tryptophan wird sie gestoppt.
Merkhilfe: Lac-Operon = "Lactose da, Gene an!" / Trp-Operon = "Tryptophan da, Gene aus!"