Grundlagen der Epigenetik
Stell dir vor, deine Gene sind wie Lichtschalter, die je nach Situation an- oder ausgeschaltet werden können. Epigenetik beschreibt genau das - wie äußere Einflüsse deine Genaktivität verändern, ohne die DNA-Sequenz selbst zu berühren.
Verschiedene Umwelteinflüsse können diese Schalter betätigen: schlechte Ernährung, Stress, Alkohol, extremes Klima oder sogar das Verhalten deiner Mitmenschen. Dein Körper erkennt diese Probleme und reagiert darauf, indem er bestimmte Gene aktiviert oder deaktiviert.
Der clevere Teil? Dein Organismus löst Probleme durch Verhaltens- oder Phänotypveränderungen, ohne dass sich deine Gene dauerhaft ändern. Das funktioniert über drei Hauptmechanismen: DNA-Methylierung, Histonenmodifikation und RNA-Interferenz.
Bei der Histonenmodifikation werden Acetylgruppen an Histonfortsätze gehängt. Die Enzyme HAT und HDAC arbeiten dabei wie Monteure - sie setzen Acetylgruppen auf oder entfernen sie wieder. Wenn Acetylgruppen angebracht werden, lockert sich die DNA-Verpackung und Gene können abgelesen werden.
Merktipp: Acetylgruppen = Genaktivierung, Methylgruppen = Genstummschaltung