Was ist Erdöl und wie entsteht es?
Erdöl ist ein fossiler Energieträger, der hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen besteht und vor Millionen von Jahren entstanden ist. Je nach Förderort kann es ganz unterschiedlich aussehen - mal dickflüssig und schwarz, mal dünnflüssig und bräunlich.
Die Entstehung von Erdöl beginnt mit abgestorbenen Algen und Plankton, die zum sauerstoffarmen Meeresboden sinken. Dort verwesen sie nicht, sondern werden von Ton- und Sandpartikeln bedeckt und bilden Faulschlamm - das spätere Erdölmuttergestein.
Mit der Zeit sinkt dieses Muttergestein durch weitere Sedimentschichten immer tiefer in die Erde. Unter enormem Druck und steigender Temperatur wird das organische Material zusammengepresst, bis schließlich Erdöl und Erdgas herausgequetscht werden.
Das Erdöl wandert dann durch die Gesteinschichten nach oben, bis es auf eine undurchlässige Schicht aus Ton oder Salz trifft. Dort sammelt es sich in einer Kuppel und bildet eine Lagerstätte, die nach Millionen von Jahren zur Erdölförderung bereit ist.
Wusstest du schon? Das Erdöl unter unseren Füßen ist älter als die Dinosaurier - es entstand hauptsächlich aus winzigen Meereslebewesen!
Erdölförderung - Vom Suchen bis zum Pumpen
Die Erdölförderung läuft in drei Hauptschritten ab: Zuerst wird nach Erdöl gesucht (Prospektion), dann werden die Lagerstätten erschlossen - entweder durch Tagebau an der Oberfläche oder durch Bohrungen und Bohrinseln in tieferen Schichten.
Bei der eigentlichen Förderung gibt es drei verschiedene Methoden. Die Primärförderung nutzt den natürlichen Druck in der Lagerstätte - das Öl sprudelt praktisch von selbst heraus.
Wenn dieser Druck nachlässt, kommt die Sekundärförderung zum Einsatz. Hier wird Wasser oder Erdgas in die Lagerstätte gepresst, um den Druck wieder zu erhöhen.
Die Tertiärförderung ist die aufwendigste Methode: Heißwasser, Stickstoff oder CO₂ werden eingepresst, um das zähflüssige Öl zu erwärmen und dünnflüssiger zu machen. So kann auch das letzte Öl aus der Lagerstätte geholt werden.