Evolutionsbelege: Paläontologie und Anatomie
Fossilien sind unser direktes Fenster in die Vergangenheit. Sie entstehen nur unter besonderen Bedingungen – meist bleiben nur Hartteile wie Knochen erhalten, manchmal auch Einschlüsse in Bernstein oder Abdrücke im Gestein.
Altersbestimmung funktioniert auf zwei Wegen: Relative Bestimmung über Gesteinsschichten (ältere liegen tiefer) und absolute Bestimmung über radioaktive Zerfallsprozesse. Leitfossilien helfen bei der zeitlichen Einordnung.
Brückentiere wie der Archaeopteryx zeigen Übergänge zwischen Großgruppen – Merkmale von Reptilien und Vögeln in einem Tier. Fossilienreihen belegen die schrittweise Entwicklung, etwa die Evolution des Pferdes.
Homologie ist der Schlüssel zum Verständnis von Verwandtschaft. Organe sind homolog, wenn sie trotz verschiedener Funktionen den gleichen Grundbauplan haben. Die Vorderextremitäten der Wirbeltiere – Flügel, Flossen, Arme – sind alle homolog.
Drei Homologiekriterien: Gleiche Lage im Körper, gleicher Aufbau aus Teilstrukturen, Verbindung durch Zwischenformen.
Analogie täuscht Verwandtschaft vor: Ähnliche Funktionen führen zu ähnlichen Formen, ohne gemeinsamen Ursprung. Vogelflügel und Insektenflügel sind analog – sie entstanden unabhängig durch konvergente Evolution.
Rudimente wie unser Steißbein sind evolutionäre "Überbleibsel" – Organe, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Atavismen sind das spontane Wiederauftreten alter Merkmale, etwa übermäßige Körperbehaarung beim Menschen.