Vergleich der Evolutionstheorien von Lamarck und Darwin
Die Evolutionstheorien von Jean-Baptiste de Lamarck und Charles Darwin stellen zwei grundlegende, aber unterschiedliche Ansätze zur Erklärung der Entwicklung von Arten dar. Dieses Arbeitsblatt bietet einen detaillierten Vergleich beider Theorien und erläutert ihre Bedeutung für das moderne Verständnis der Evolution.
Lamarcks Evolutionstheorie
Jean-Baptiste de Lamarck entwickelte eine Evolutionstheorie, die auf der Idee der Vererbung erworbener Eigenschaften basiert. Seine Hauptannahmen waren:
- Lebewesen haben einen inneren Trieb zur Vervollkommnung.
- Organe werden durch Gebrauch gestärkt und durch Nichtgebrauch geschwächt.
- Erworbene Eigenschaften werden an die Nachkommen vererbt.
Beispiel: Lamarck erklärte den langen Hals der Giraffe damit, dass ihre Vorfahren ihre Hälse streckten, um an höher hängende Blätter zu gelangen. Diese Streckung wurde dann an die Nachkommen vererbt, was über Generationen zu immer längeren Hälsen führte.
Highlight: Lamarcks Theorie impliziert eine aktive Anpassung der Organismen an ihre Umwelt.
Darwins Evolutionstheorie
Charles Darwin revolutionierte das Verständnis der Evolution mit seiner Theorie der natürlichen Selektion. Seine Kernideen umfassen:
- Überproduktion von Nachkommen
- Variation innerhalb von Populationen
- Kampf ums Überleben ("struggle for life")
- Überleben der am besten Angepassten ("survival of the fittest")
- Natürliche Auslese ("natural selection")
Beispiel: In Darwins Erklärung für den langen Hals der Giraffe hatten einige Vorfahren zufällig längere Hälse. Diese konnten besser an Nahrung gelangen, überlebten häufiger und gaben ihre Gene an mehr Nachkommen weiter.
Highlight: Darwins Theorie betont die passive Rolle der Organismen im Evolutionsprozess, bei dem die Umwelt die am besten angepassten Varianten auswählt.
Vergleich und moderne Sichtweise
Die Evolutionstheorien im Vergleich zeigen fundamentale Unterschiede:
- Anpassungsmechanismus: Lamarck postulierte eine aktive Anpassung, Darwin eine passive Selektion.
- Rolle der Umwelt: Bei Lamarck löst die Umwelt Veränderungsbedürfnisse aus, bei Darwin wählt sie aus vorhandenen Variationen aus.
- Vererbung: Lamarck glaubte an die Vererbung erworbener Eigenschaften, Darwin an die Vererbung vorteilhafter Variationen.
Highlight: Die moderne Evolutionsbiologie basiert weitgehend auf Darwins Ideen, erweitert durch die Synthetische Evolutionstheorie, die Erkenntnisse der Genetik integriert.
Vocabulary: Synthetische Evolutionstheorie: Eine Weiterentwicklung von Darwins Theorie, die Erkenntnisse aus Genetik, Populationsbiologie und Paläontologie vereint.
Lamarcks Theorie gilt heute als widerlegt, da sie eine Veränderung des Erbguts voraussetzt, die so nicht möglich ist. Dennoch war sein Beitrag wichtig für die Entwicklung des evolutionären Denkens.
Definition: Evolutionstheorie: Eine wissenschaftliche Erklärung für die Entstehung und Veränderung von Arten über lange Zeiträume.
Dieses Arbeitsblatt bietet eine Lamarck und Darwin Vergleich Tabelle in visueller Form, die die Kernunterschiede der Theorien verdeutlicht und als Lamarck Darwin Arbeitsblatt Lösungen dienen kann. Es hilft Schülern, die Gemeinsamkeiten der Evolutionstheorien von Lamarck und Darwin sowie ihre entscheidenden Unterschiede zu verstehen.