Milchsäuregärung und Vergleich der Gärungsarten
Die Milchsäuregärung funktioniert ähnlich wie die alkoholische Gärung, nur dass am Ende Lactat (Milchsäure) statt Ethanol entsteht. Diesen Prozess nutzen Bakterien zum Beispiel bei der Joghurtherstellung oder beim Sauerkraut.
Der Ablauf ist fast identisch: Glucose wird durch die Glycolyse zu Pyruvat abgebaut, wobei 2 ATP entstehen. Der Unterschied liegt im letzten Schritt - statt über Acetaldehyd zu Ethanol geht es direkt zu Lactat.
Beide Gärungsarten haben denselben Zweck: Sie regenerieren NAD+ aus NADH, damit die Glycolyse weiterlaufen kann. Ohne diesen Trick würden die Zellen in sauerstoffarmer Umgebung absterben.
Praxis-Tipp: Eure Muskeln nutzen auch Milchsäuregärung! Wenn ihr beim Sport "übersäuert", ist das die Milchsäure aus der anaeroben Energiegewinnung.
Der Vergleich zeigt deutlich: Zellatmung ist mit 32 ATP der absolute Gewinner, während beide Gärungsarten nur 2 ATP liefern. Dafür können Gärungsprozesse auch ohne Sauerstoff ablaufen - ein wichtiger Überlebensvorteil in sauerstoffarmen Umgebungen.