Gendrift - Wenn der Zufall Evolution macht
Stell dir vor, eine Naturkatastrophe oder ein paar Tiere, die auf eine einsame Insel gelangen, könnten die gesamte Entwicklung einer Art verändern. Genau das passiert bei der Gendrift - einem faszinierenden Evolutionsmechanismus, der komplett anders funktioniert als die natürliche Selektion.
Bei der Gendrift verändert sich der Genpool einer Population durch äußere Zufallsereignisse, nicht weil bestimmte Eigenschaften einen Überlebensvorteil bieten. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Die Anzahl verschiedener Allele in der Population wird drastisch reduziert.
Diese kleinen Populationen haben eine geringe genetische Variabilität und reagieren extrem empfindlich auf Evolutionsfaktoren. Wenn sie schnell wachsen, bleibt ihre genetische Vielfalt trotzdem lange Zeit sehr begrenzt.
Merktipp: Gendrift = Zufall verändert Gene, nicht die Natur!
Es gibt zwei Hauptformen der Gendrift: den Flaschenhalseffekt und den Gründereffekt. Beide führen zu kleinen Populationen mit wenig genetischer Vielfalt, entstehen aber auf unterschiedliche Weise.