Paarungssysteme und Koevolution
Die Nahrungsverteilung bestimmt maßgeblich, wie Primaten zusammenleben und sich paaren. Gibbon-Paare bleiben zusammen, weil Früchte weit verstreut sind, während Gorillas Harems bilden können, da Blätter überall verfügbar sind.
Paarungssysteme spiegeln verschiedene Fortpflanzungsstrategien wider: Monogamie (ein Partner), Polygynie (ein Männchen, mehrere Weibchen), Polyandrie (ein Weibchen, mehrere Männchen) und Polygynandrie (alle mit allen). Männchen wollen möglichst viele Nachkommen zeugen, Weibchen wollen die besten Väter für ihre Jungen.
Koevolution zeigt, wie Arten sich gegenseitig beeinflussen. Mutualistisch bedeutet beide profitieren (wie Bienen und Blüten), antagonistisch beschreibt ein evolutionäres Wettrüsten (wie zwischen Räuber und Beute).
Faszinierend: Menschen haben keine eindeutige Sozialstruktur - verschiedene Kulturen entwickelten unterschiedliche Paarungssysteme!
Für die stammesgeschichtliche Forschung unterscheiden Biologen zwischen Homologien (ähnlich wegen Verwandtschaft) und Analogien (ähnlich wegen gleicher Umweltanforderungen).