Aufbau von Bakterien und Phagen
Bakterien sind wie Mini-Fabriken aufgebaut und haben alles, was sie zum Leben brauchen. Ihre DNA schwimmt frei im Cytoplasma herum, geschützt von einer stabilen Zellwand und Zellmembran. Zusätzlich haben sie oft Plasmide - das sind kleine DNA-Ringe mit Extrafunktionen.
Für die Bewegung nutzen Bakterien Pili (kurze Fäden) und Flagellen (lange, peitschenartige Strukturen). Ribosomen sorgen dafür, dass Proteine hergestellt werden können.
Bakteriophagen (oder einfach Phagen) sind dagegen viel einfacher gebaut - sie sind sozusagen die Parasiten der Bakterienwelt. Sie bestehen hauptsächlich aus einem Kopf mit DNA, umhüllt von einer Kapsid-Hülle, und einem Schwanz mit Kragen, Schwanzhülle, Endplatte, Spikes und Schwanzfäden.
Merktipp: Stell dir Phagen wie winzige Mondlandefähren vor - sie "landen" auf Bakterien und injizieren ihre DNA!
Der lytische Zyklus - Schnelle Vermehrung
Beim lytischen Zyklus geht alles rasend schnell und endet dramatisch für das Bakterium. Zuerst dockt der Bakteriophage an die Oberfläche des Bakteriums an - wie ein Schlüssel, der ins richtige Schloss passt.
Dann wird das Bakterium zur Wirtszelle und die Phagen-DNA dringt ein. Diese fremde DNA übernimmt sofort das Kommando und baut die bakterielle DNA ab - der normale Stoffwechsel wird komplett lahmgelegt.
Jetzt wird's richtig fies: Die Wirtszelle muss die Phagen-DNA transkribieren und translatieren. Das bedeutet, sie produziert massenhaft neue Phagen-Teile - sowohl Hüllproteine als auch DNA für die nächste Phagen-Generation. Am Ende löst sich die Zellwand auf und das Bakterium platzt förmlich - hunderte neue Phagen werden freigesetzt.